CO2-neutrale Wärmeversorgung des Forschungscampus Garching 

TUM spart künftig pro Jahr 30.000 Tonnen CO₂ ein

Weniger CO2, weniger Betriebskosten, mehr Nachhaltigkeit: Die Technische Universität München (TUM) plant in Garching einen großen Wurf. Gemeinsam mit dem Energiedienstleister GETEC will der Standort bis 2028 CO2-neutral sein. Der jetzt unterzeichnete Vertrag besiegelt den Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit.

Bild vergrößern: Forschungscampus Garching der Technischen Universität München © Technische Universität München
Forschungscampus Garching der Technischen Universität München

Der Schlüssel dazu ist die intelligente Nutzung dessen, was bereits vorhanden ist: Abwärme. Der Großteil der Heizleistung stammt künftig aus dem Leibniz-Rechenzentrum, einer Einrichtung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus. Dessen Höchstleistungscomputer produzieren erhebliche Wärme, und müssen aufwendig gekühlt werden. In Zukunft wird diese Energie in das Nahwärmenetz des Campus eingespeist.

Weitere Wärme wird über Geothermie, also heißes Thermalwasser aus dem Untergrund von Garching, gewonnen. Hinzu kommen Wärmepumpen und – für den Bedarf bei Spitzenlast – elektrische Heizkessel. Nur für die zwingend notwendige Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei Stromausfall gibt es noch einen neuen, besonders effizienten Gaskessel.

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann sagte: „Wir meinen es ernst mit unserer Selbstverpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit und setzen unsere TUM Sustainable Futures Strategie 2030 weiter um. Dazu gehört neben der Forschung an innovativen und effizienten Technologien auch der tägliche Betrieb unserer Universität. Das ist für uns eine Frage der Verantwortung für künftige Generationen und der Glaubwürdigkeit. Ich danke dem TUM Sustainability Office und dem Vizepräsidenten Sustainable Transformation, Prof. Werner Lang, für die Unterstützung sowie unserer Immobilienverwaltung für die Planung und Umsetzung dieses innovativen Schritts. Bereits in drei Jahren soll alles fertig sein.“

Der Kanzler der TUM, Albert Berger, ergänzte: „Mit der Firma GETEC hat unsere TUM-Immobilienabteilung einen international sehr erfahrenen Partner für die Umsetzung solcher Großprojekte gefunden. Diese Spezialisten übernehmen den kompletten Betrieb und Service der neuen Campus-weiten Wärmeversorgung. Und sie errichten dafür umfangreiche neue Leitungen und weitere notwendige Infrastruktur. Dies sind absolut sinnvolle Investitionen in die Zukunft unseres Universitätsbetriebs.“

Dr. Henning Lustermann, Geschäftsführer der GETEC Wärme und Effizienz GmbH, betont: “Wir sind stolz, die TU München bei diesem Leuchtturmprojekt der Wärmewende begleiten zu dürfen. Unser Energiekonzept beweist, dass Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz keine Gegensätze sind. Durch die intelligente Vernetzung verschiedener lokaler Wärmequellen wie der Abwärme des Supercomputers und der Geothermie schaffen wir ein zukunftsfähiges System, das den hohen Ansprüchen eines Exzellenz-Campus gerecht wird.”

Bild vergrößern: Dr. Henning Lustermann, Geschäftsführer der GETEC Wärme  und Effizienz GmbH und Albert Berger, Kanzler der TUM bei der Vertragsunterzeichnung in München. © TUM
Dr. Henning Lustermann, Geschäftsführer der GETEC Wärme und Effizienz GmbH und Albert Berger, Kanzler der TUM bei der Vertragsunterzeichnung in München.

Wärmewende dank smarter Technologie und Steuerung

Im Jahr 2022 verbrauchte der Campus Garching allein für die Wärmeerzeugung rund 127 Gigawattstunden (GWh) an Erdgas. Künftig wird im Regelbetrieb völlig auf Erdgas verzichtet. 43,5 GWh schöpft der Campus dann aus regenerativen Wärmequellen. Möglich wird der geringere Energiebedarf auch durch die Absenkung der Temperatur des Heißwassernetzes von 140 Grad auf 80 bis 100 Grad. Von bislang mehr als 30.000 Tonnen CO2 sinkt der Verbrauch künftig im Regelbetrieb auf null.

Für die Umsetzung werden am Campus einige neue Fernwärmeleitungen und eine neue Energiezentrale gebaut. Alle Übergabestationen zu den Gebäuden werden erneuert, die Gebäude werden im notwendigen Umfang saniert. Zusätzlich wird die Kesselanlage im bestehenden Heizkraftwerk am TUM Campus Garching erneuert. Die alte Infrastruktur wird außer Betrieb genommen und zurückgebaut.

Herzstück der neuen Energiezentrale sind sieben leistungsstarke Großwärmepumpen, mit einer Gesamtwärmeleistung von knapp 10MW, die mit umweltfreundlichen Kältemitteln arbeiten. Sie werden durch riesige Wärmespeicher und Elektrokessel ergänzt, die überschüssigen Strom flexibel in Wärme umwandeln. Über ein „Smart Control Center“ wird das gesamte System rund um die Uhr digital überwacht. Algorithmen sorgen dafür, dass Wärme vorzugsweise dann produziert wird, wenn grüner Strom im Netz günstig verfügbar ist. Die Partnerschaft ist langfristig angelegt: GETEC und die TUM haben sich zu einer 20-jährigen Zusammenarbeit entschlossen.


GETEC ist Europas führender Spezialist für verlässliche, dekarbonisierte Energie- und Infrastrukturlösungen. Mit mehr als 3.100 engagierten Mitarbeitenden an rund 50 Standorten setzen wir unsere Expertise in den Bereichen Technik, Regulierung und Nachhaltigkeit für unsere Industrie- und Immobilienkunden ein. Damit unterstützen wir sie, sich durch das komplexe Umfeld des modernen Energiemarkts zu navigieren und zugleich ihren CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Mit über 11.000 Anlagen, verfügt das Unternehmen über ein breites, nachhaltiges Technologie-Angebot. GETEC entwickelt, finanziert und betreibt über seine regionalen Plattformen in Deutschland, Italien, der Schweiz, den Benelux-Ländern, Österreich und Polen kritische Energieinfrastruktur in ganz Europa.
www.getec-energyservices.com | LinkedIn


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28.11.2025 

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