Steigende Energiekosten & Energiewende

Aufgrund des hohen Energieeinsatzes hat die Energieintensive Industrie den Ruf des Klimakillers inne. Besonders die deutsche Energieintensive Industrie hat jedoch als Vorreiter im internationalen Klimaschutz stark in neue energiesparende und emissionsmindernde Technologien investiert. Damit wurden z.B. zwischen 1990 und 2008 die Treibhausgase um rund 20 Prozent gesenkt. Innovative Technologien in der Energieversorgung energieintensiver Industrien tragen zu dieser positiven Entwicklung maßgeblich bei.

Merkmale der Energieintensiven Industrie

Die Energieintensiven Industrien in Deutschland erwirtschaften jedes Jahr einen Umsatz von über 311 Milliarden Euro. Das sind umgerechnet auf den Umsatz der gesamten verarbeitenden Gewerbezweige ganze 17 Prozent. Am Standort Deutschland werden jährlich über 12 Milliarden Euro investiert - zusätzlich über 16 Milliarden Euro für die Energie.

DIE ENERGIEINTENSIVE INDUSTRIE ZEICHNET SICH AUS DURCH:

  • eine national sowie international hohe Leistungsstärke
  • eine Wachstumssteigerung sowie hohe Beschäftigungszahlen

Als Energieintensive Industrien (EID) bezeichnet man vor allem die Baustoffindustrie und die Papierindustrie, aber auch alle anderen Branchen, die mit Baustoffen wie Chemie, Glas, Stahl und sonstigen Metallen aus Nichteisen arbeiten. Diese Industriezweige stehen am Anfang der Wertschöpfungskette, denn sie benötigen ungleich mehr Energie als viele andere Branchen, um z.B. Produkte und Stoffe wie Aluminium, Zink, Kupfer, Kunststoffe, Dämmmaterialien und viele Chemikalien herzustellen. Auch Karton, Kalk und Zement sowie Keramikprodukte gehören zu den EID und nehmen viel Energie in Anspruch.

Branchen der Energieintensiven Industrien in Deutschland:

  • Chemie
  • Stahl
  • NE-Metalle
  • Papier
  • Glas
  • Baustoffe

Energieintensive Industrien schaffen neue Arbeitsplätze

Die EID sind mit für die Ansiedlung nachgelagerter Produktionsstandorte verantwortlich und schaffen indirekt eine größere Anzahl an Arbeitsplätzen. In diesem Industriezweig arbeiten in Deutschland rund 830.000 Mitarbeiter. Jeder Arbeitsplatz in der energieintensiven Produktion schafft umgerechnet zwei Arbeitsplätze in anderen Branchen bzw. auch im Dienstleistungsbereich.

Die Energieintensive Industrie als Wirtschaftsmotor

Dabei liefern die Energieintensiven Industrien in Deutschland vielfältige und wichtige Grund- und Werkstoffe für zahlreiche innovative Zukunftsbranchen. Dazu zählen die Forschung und Photovoltaik ebenso wie die Umsetzung neuer Energiekonzepte und der Energiewende. Gerade für die Sanierung und Dämmung von Gebäuden und neuen Häusern mit niedrigen Energiekoeffizienten werden Stoffe aus dieser Industrie verarbeitet.

Für ein Windrad werden bspw. neben Stahl auch Kupferdrähte, Glasfasern und Beschichtungen auf chemischer Basis aus den EID eingesetzt. Auch in den wichtigen Bereichen Logistik, Mobilität und Kommunikation besitzen Stoffe aus EID-Produktionen einen wichtigen Stellenwert, ob für Stromnetze, Rohrleitungen, Antennen oder Leuchtstoffe.

Langfristiger Klimaschutz ist Ziel der EID

Auch bei energieschonenden Produktionen wie für effiziente Gebäude, Elektroautos und sparsame Elektronik- und Haushaltsgeräte finden sich EID-Werkstoffe sowie in den Produktionsstätten für die Wind- und Solarenergie. Die EID-Sprecher fordern deshalb jüngst, dass die Politik ihre Industrie nicht durch zu hohe Zusatzkosten belastet.

Darin liegt der wichtigste Aspekt: Energie- und Stromeinsatz belaufen sich bei den Energieintensiven Industrien in Deutschland auf einen sehr hohen Kostenfaktor. So sind im Strompreis hohe Umlagen und Sonderabgaben mit enthalten. Die Energieintensive Industrie fordert deshalb Ausnahmen aus dieser Regelung, um mit günstigeren Energiekosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit in diesen Industriezweigen zu sichern. Nach dem Statistischen Bundesamt beliefen sich z.B. im Jahr 2008 die Energiekosten Industrie in der Aluminiumproduktion auf 57 %, in der Zementherstellung auf 47 % und in der Stahlindustrie auf 36 %.

Die Bundespolitik hat auf die Einwände der Energieintensiven Industrie reagiert, da deutliche Unterschiede bei den Strompreisen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für die Wirtschaft bedeuten können. Ohne Ausnahmeregelungen für die in Deutschland gezahlten Steuern, Umlagen und Abgaben ist der Strompreis gerade für Energieintensive Unternehmen besonders hoch, vor allem im Vergleich zu den meisten anderen EU-Ländern.

Bezahlbare Energiekosten stellen wichtigen Faktor dar

Diese Unternehmen erhalten aus diesem Grund Ermäßigungen und Kompensationen für Ihre hohen Belastungen, die insbesondere durch Umlagen für erneuerbare Energien, Netzkosten und Strompreise anfallen. Seit 2013 haben sie einen Teil der höheren Stromkosten, die durch den Emissionshandel entstanden sind, zurückerstattet bekommen.

Durch dieses Vorgehen mit kompensierten Strompreisen sind Firmen der Energieintensiven Industrie wie in der Chemie- und Stahlherstellung, im weltweiten Wettbewerb wieder deutlich besser aufgestellt. Zusätzlich werden regelmäßige Zielvorgaben und Effizienzanpassungen zur weiteren Energieeinsparung und zur Optimierung von Produktionsprozessen vorgegeben.

Mit diesen Entscheidungen soll eine Schwächung der Energieintensiven Industrie seit 2014 konsequent vermieden werden sowie die Abwanderungen von Produktionen an Standorte außerhalb der EU, die geringere Energiekosten und Umweltstandards bieten – und die damit zu einem weiteren Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen und des Treibhauseffekts führen würden. So soll der Energiekrise nachhaltig entgegengewirkt werden.

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