Power2Heat-Anlage geht in Betrieb

Hamburg / Magdeburg, 29. November 2021

Die Power-to-Heat-Anlage (PtH) von GETEC und Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz zur grünen Wärmeversorgung des Hamburger Stadtquartiers Mümmelmannsberg wird nun in Betrieb gehen. Bereits nach gut einem Jahr seit dem Start des Kooperationsprojekts wird die Anlage bald die Großsiedlung im östlichen Stadtteil Billstedt mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Nach der Devise „Nutzen statt Abregeln“ wird bei einem höheren Angebot an aus Wind erzeugtem Strom der zusätzliche Strom in der PtH-Anlage zu Wärme für das Stadtquartier umgewandelt. Damit leisten die beiden Partner einen weiteren Beitrag zur Umsetzung von Sektorkopplung in der Energiewende

GETEC betreibt im Mümmelmannsberg zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), die etwa 7.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten gleichzeitig mit Wärme und Strom versorgen. Bereits vorher waren die BHKW stromnetzdienlich im Sinne der Sektorkopplung betrieben worden. Sie produzierten Strom, wenn er im Netz an wind- und sonnenarmen Tagen benötigt wird und sie wurden durch den Verteilnetzbetreiber runtergefahren, wenn kein zusätzlicher Strom benötigt wurde. Durch die neue PtH-Anlage mit einer Leistung von 5 MW kann bei Starkwind, wenn es auch im Übertragungsnetz zu Überlastungen kommt, der überschüssige regenerative Strom in einem Elektrodenkessel in emissionsfreie Fernwärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung umgewandelt werden. BHKW und PtH-Anlagen werden durch intelligente Steuerungstechnik aufeinander abgestimmt. Die Investitionskosten in Höhe von 1,2 Mio. Euro übernahm dabei vollständig 50Hertz.

„Die Energiewende im Gebäudebereich gelingt nur, wenn Ressourcen optimiert und effizient eingesetzt werden - und zwar dort, wo sie benötigt werden. Mit einem der ersten PtH-Projekte für eine Wohnsiedlung in einem Ballungsraum erfüllen GETEC und 50Hertz genau die Kriterien, welche zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende nötig sind. BHKW und PtH-Anlage arbeiten netzdienlich und entlasten das Stromnetz, es entstehen keine unnötigen Kosten für das Abregeln und Vergüten von EEG-Anlagen und gleichzeitig werden die Menschen im Mümmelmannsberg mit klimafreundlicher Wärme versorgt“, erklärt Michael Lowak, Segment CEO Immobilienwirtschaft der GETEC Group.

„Rund 40 Prozent der Kohlendioxidemissionen in Deutschland entfallen derzeit auf die Wärmeversorgung von Gebäuden. Daher wird zukünftig das intelligente Zusammenspiel zwischen Stromerzeugung basierend auf Erneuerbaren Energien einerseits und der Wärmebereitstellung andererseits eine Schlüsselfrage auf dem Weg zur Klimaneutralität sein. Die Umwandlung von Strom in Wärme ist bei einem Überangebot von Strom aus Erneuerbaren Energien eine volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Technologie der Sektorkopplung“, erklärte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb von 50Hertz.

Die Kooperation beruht auf einer 2017 vorgenommenen Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Der Gesetzgeber räumt seither den Übertragungsnetzbetreibern die Möglichkeit ein, mit einem KWK-Anlagen-Betreiber einen Redispatch-Vertrag über die Errichtung sowie den Betrieb einer PtH-Anlage abzuschließen. Gemäß §13 Abs. 6a EnWG soll überschüssiger Strom nicht abgeregelt, sondern mithilfe von PtH in Wärme transformiert und so genutzt werden. Zum Netzausbaugebiet von 50 Hertz zählen der nördliche Teil Niedersachsens sowie die Bundesländer Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. 50Hertz hat bereits mit den Stadtwerken von Neubrandenburg, Rostock, Parchim und Stralsund ähnliche Kooperationsverträge abgeschlossen. 

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29.11.2021 

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